Im Ruhrgebiet ist es nicht die Frage, ob man eingewandert ist, sondern nur wann. So sind wir als Familie mit vier Kindern 2015 nach Essen gezogen. Die offene, ehrliche und direkte Art der Menschen hat es uns leicht gemacht, anzukommen. Da wir schon immer autofrei leben, wissen wir aus eigener täglicher Erfahrung, dass und wie mobil sein mit Bus und Bahn, auf dem Rad und zu Fuß in allen Lebenslagen geht. Als ausgebildeter Redakteur und nach vielen Jahren als Journalist bin ich als Pressesprecher beim Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat tätig.
Mehr Freiraum für Fußgänger*innen, ein durchgängiges, sicheres und komfortables Radwegenetz und besseren Verbindungen für Bus und Bahn waren und sind der Grund, dass ich 2016 bei Bündnis 90/Die Grünen eingetreten bin.
Mein Engagement hat damit begonnen, die AG Radverkehr im Kreisverband Essen zu gründen, und Ideen und Aktionen zu entwickeln, wie mehr umwelt- und klimaschonende Mobilität in Essen möglich wird. 2018 wurde ich zum Beisitzer im Kreisvorstand gewählt. Wichtig ist es mir, auf der Straße regelmäßig Flagge zu zeigen: gegen Hass und Hetze, gegen rechtsextreme Demokratieverächter, für mehr Klima- und Umweltschutz, für die Rechte der LGBTQIA*-Community.
Bei der Kommunalwahl 2020 konnte ich mit und für uns Grüne im Wahlkreis Holsterhausen Nord das Direktmandat gewinnen - zum ersten Mal in Essen. Seitdem setze ich mich im Rat der Stadt Essen als verkehrspolitischer Sprecher und seit 2022 als Co-Fraktionsvorsitzender für grüne Politik ein.
Ich stehe für eine Mobilitätswende, die Mensch und Umwelt schützt, eine diverse Kultur, an der alle teilhaben können, für ein soziales Deutschland, das Chancen und Lasten gerecht verteilt, und eine solidarische internationale Zusammenarbeit in der Einen Welt.
Bei der Mobilität entscheidet sich, ob wir die Klimaziele von Paris erreichen. Denn der Moibilitätssektor ist für fast ein Drittel des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Wir haben nur noch wenige Jahre, um den Schalter für eine menschen- und klimagerechte Mobilität umzulegen. Lärm und Abgase Machen die Menschen krank. Gerade die sozial schlechter gestellten Menschen leiden am meisten unter einer individuellen, gesundheitsgefährdenden und teuren Automobilität. Wir müssen jetzt die Weichen stellen für eine bezahlbare, soziale sowie umwelt- und klimagerechte öffentliche Mobilität. Mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger*innen in ihren Stadtteilen, ein durchgängiges Radverkehrsnetz in den Städten und auf dem Land sowie bessere Takte bei Bus und Bahn bedeuten mehr soziale Gerechtigkeit und mehr Gesundheitsschutz.
Wir können unseren Planeten nur retten, wenn die Mobilitätswende gelingt: Hier in in der größten Metropolregion Deutschlands, hier in NRW dem größten Bundesland, hier in Deutschland und Europa.
Unser Schulsystem verhindert nach wie vor viel zu oft den sozialen Aufstieg, in unseren Städten leben Menschen getrennt nach ihren finanziellen uns sozialen Möglichkeiten und die Schere zwischen Arm und Reich geht bis heute weiter auseinander. Deshalb müssen wir das Prinzip durchbrechen, dass die Gewinne individualisiert und die Risiken sozialisiert werden. Anstatt vor allem Arbeit zu besteuern, müssen durch eine Miliardärssteuer, eine gerechte Erbschaftssteuer und eine Vermögenssteuer diejenigen ihren Beitrag für eine soziale und gerechte Gesellschaft beitragen, die mehr leisten können und vielen Fällen auch wollen.
Damit unsere Kinder unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern Perspektiven für ihre Zukunft entwickeln können, brauchen wir die beste Bildung für diejenigen mit den schwächsten Startchancen. Das Startchancenprogramm des Bundes, das gezielt die Schulen mit den Schüler*innen aus sozial schlechter gestellten Familien fördert, ist der Paradigmenwechsel, der Vorbild für die Zukunft sein muss.
Die Feinde der Demokratie bemächtigen sich als Erste immer der Kultur und ihrer Institutionen. Auftritte verbieten und Förderungen streichen, Zensur und Kontrolle stehen bei Diktatoren wie in Programmen extremistischer und autoritärer Parteien ganz oben. Eine vielfältige, diverse Kulturlandschaft, an der alle Menschen barrierefreien teilhaben können, ist die Voraussetzung und der Garant einer offenen und demokratischen Gesellschaft. Theater und Musik, Film und bildende Kunst, Institutionen und freie Szene - Kultur bringt in all ihren unterschiedlichen Ausprägungen und alle ihren Facetten zum Ausdruck, was uns als Menschen und als Gesellschaften ausmacht.
Mit einer systematischen Förderung von kultureller Bildung und kultureller Vielfalt werden immer auch die Orte und Räume gestärkt, die so wichtig für eine demokratische Grundhaltung in unserer demokratischen Gesellschaft sind, weil hier die gesellschaftlichen Herausforderungen und notwendigen Transformationen diskutiert werden.
Eine gerechte und solidarische Internationale Zusammenarbeit gehört zur DNA der Grünen. Bis heute betrachten Deutschland, Europa und die westlichen Industriestaaten den Globale Süden als Selbstbedienungsladen, den sie zur eigenen Profitmaximierung ausbeuten können. Rohstoffe, Agrarprodukte oder gut ausgebildete Menschen - alles wird auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit reduziert.
Ich setze mich in als Pressesprecher eines Hilfswerks und politisch für eine Internationale Zusammenarbeit auf Augenhöhe in der Einen Welt ein. Die zivilgesellschaftlichen Gruppen und die NGOs vor Ort müssen als die Expert*innen und Entscheider*innen für die Zukunft ihrer Länder und Gesellschaften erstgenommen und gefördert werden. Soziale und ökologische Standards müssen global für den internationalen Handel gelten, sowie das bei technischen Normen wie selbstverständlich gilt. Nur dann lässt sich der zynische Wettbewerb um die niedrigsten Löhne und größte Umweltverschmutzung für die Produktion verhindern.
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